Spiele, um die deutsche Sprache zu lernen, eine Fotorallye und gemeinsames Pizzabacken standen auf dem Programmplan bei einer viertägigen Eltern-Kind-Freizeit, die der Verein „Bürger helfen Bürgern“ aus Clausthal-Zellerfeld auf dem Gelände des Eichenhofes in Himbergen in der Lüneburger Heide organisiert hat. Andrea Duit-Reith aus dem Vorstand des Vereins berichtet, dass 17 Ukrainer aus Clausthal-Zellerfeld mitgekommen sind, davon sieben Mütter und zehn Kinder zwischen vier und 14 Jahren. Eigentlich sei eine gemischte Runde aus deutschen und ukrainischen Familien geplant gewesen, zwei deutsche hätten dann aber noch abgesagt, sodass wiederum ukrainische Kinder nachrücken konnten.
Weil die Freizeit für sozialschwache Familien angedacht war, habe der Verein im Vorfeld Kontakt zu den Vertrauenslehrern der Grund- schulen aufgenommen, so Duit-Reith. Sie sowie ihr Vereinsvorstandskollege Gerd Cronjäger und die Jugendgruppenleiterin Daniela Klees aus Goslar haben die Fahrt begleitet. Eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 2500 Euro gab es vom Verein Urlaubskinder, der sich aus Rotary-Spenden finanziert. Er organisiert Kindern und Jugendlichen aus Verhältnissen, die eine gleichgestellte Teilhabe am ge- sellschaftlichen Leben nicht zulassen, einen Urlaub vom Alltag. Auch Firmen aus Clausthal-Zellerfeld haben laut Duit-Reith 650 Euro für die Fahrt gespendet, die restlichen Kosten habe der Verein „Bürger helfen Bürgern“ übernommen.
Die An- und Abreise erfolgte gemeinsam mit öffentlichen Verkehrsmitteln und einem Begleitauto für den Transport von Material und Gepäck, so der veranstaltende Verein aus Clausthal-Zellerfeld. „Die letzte Etappe von Bad Bevensen nach Himbergen erfolgte mit einem Trecker, um die Anspannung von der Fahrt zu lösen und erste Kontakte zu knüpfen“, schildert Duit-Reith. Bei der gesamten Kinderfrei- zeit stand die Balance zwischen Aktivität und Erholung sowie die Kooperation zwischen Müttern und Kindern im Vordergrund. Eine Ukrainerin, die nach Angaben von „Bürger helfen Bürgern“ deutsch spricht, hat zwischen den Betreuern und Teilnehmern übersetzt.
„Die Atmosphäre untereinander in der Gruppe war die gesamte Kinderfreizeit über sehr harmonisch, trotz des doch recht großen Altersunterschiedes der Kinder. Anfängliche Hemmungen aufgrund von Sprachschwierigkeiten konnten gut abgebaut werden“, sagt Duit-Reith erfreut. Aufgrund der positiven Erfahrungen soll es in den Herbstferien ebenfalls wieder ein solches Eltern-Kind-Camp geben, wie der Verein ankündigt. Im Oktober planen die Verantwortlichen, mit 30 Erwachsenen und 30 Kindern – wieder ausschließlich Ukrainern – ins Cuxhavener Land zu fahren. Neben den Betreuern sollen dann zwei Dolmetscher mitkommen, berichtet Andrea Duit-Reith, die bei „Bürger helfen Bürgern“ für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.