Bürger helfen Bürgern
Clausthal-Zellerfeld mit allen dazugehörigen Ortschaften e.V.


Deutsch Sprachcamp Programm/Bericht


Samstag 15.10


Wir sind am späten Vormittag im Gut angekommen. Nachdem wir uns alle in unseren Zimmern eingesiedelt haben, gab’s leckeres Mittagessen und ein kurzes Kennenlernen mit allen. Dafür habe ich eine kleine Einführungsübung geplant. Die Teilnehmer sollten Post-its auf Gegenstände mit der Benennung kleben, die Gegenstände abfotografieren bzw. den Wortschatz im Notizbuch aufschreiben und für den nächsten Tag lernen. Am nächsten Tag haben wir dann mit diesem Wortschatz gearbeitet.


Sonntag 16.10


Da die Sprachniveaus der Teilnehmer unterschiedlich waren: Anfänger und Mittel, wurden sie in 2 Gruppen aufgeteilt. Manche von denen haben sogar beide Kurse besucht, weil sie so motiviert waren, Deutsch zu lernen.
10-12 Uhr Gruppe A: Anfänger
Bei der ersten Übung mussten die Lerner zu den Orten, die ich davor auf Zettel geschrieben habe und auf die Tische gelegt habe, den von gestern gelernten Wortschatz zuordnen. Das hat sehr gut geklappt, denn sie konnten durch Wiederholung sich immer mehr Wörter merken.
Die Wohnung, das Haus, das Gut, der Bauernhof:
- Das Schlafzimmer (z.B. das Bett, der Kleiderschrank, etc.)
- Das Wohnzimmer (z.B. das Sofa, der Fernseher, etc.)
- Das Bad/Badezimmer (z.B. die Dusche, die Toilette, etc.)
- Die Küche (z.B. der Herd, die Spülmaschine, etc.)
- Der Seminarraum (z.B. der Tisch, die Lampe, etc.)
Grammatik: Verben sein und haben in Präsens
Interaktiv: Wo ist das? Hier sollten die lernenden auch durch Hören und Reden verstehen, über welche Objekte wir gerade reden und welchem Ort man sie zuordnen kann. Durch Kopplung von Objekten zu Orten bilden sich im Gehirn Referenzrahmen. Somit können sie sich Wörter besser merken.
14-16 Uhr Gruppe B: Grundkenntnisse
Die zweite Gruppe musste schon wissen, wie alles auf Deutsch heißt und wie man die Gegenstände direkt beschreiben kann. Mit einer ähnlichen Übung mussten die Teilnehmer dann passende Adjektive und Verben zu den davor angefertigten Wörtern finden.
Wortschatz: Verben für die Gegenstände: Präsens, Perfekt und Präteritum Grammatik: Lokalpräpositionen Akkusativ/Dativ, Adjektivdeklination Interaktiv: Wohnung einrichten:
- Für ... (die Küche, das Wohnzimmer, das Schlafzimmer) kaufe ich ... (einen großen Ofen, einen weißen Kühlschrank, ein kleines Bett, ...)
- Wo stellst du das hin?


Montag 17.10


Wir haben an diesem Tag einfach die Themen weiter vertieft und die Wörter immer wieder durch verschiedene schriftliche Übungen und mündliche Konversationen wiederholt.
10-12 Uhr Gruppe A: Anfänger
10-10:30 Wo ist das Arbeitsblatt. Fragen mündlich „wo ist das“?
10:30-11:15 Zahlen 1-1000, Übung
14-16 Uhr Gruppe B: Grundkenntnisse
14-14:45 AB Adjektivdeklination 14:45-15:30 Leseverstehen 15:30-16:00 Lokalpräpositionen

Nach, zu, von, aus
"stellen", "legen", "setzen" and "hängen" vs. "stehen", "liegen", "sitzen" and "hängen"
AB Wechselpräpositionen


Dienstag 18.10


An diesem Tag gab es vormittags einen kleinen Ausflug zum Strand. Der Unterricht wurde dadurch verkürzt. 16-17 Uhr Gruppe A: Anfänger
HA AB Zahlen korrigieren
Großschreibung AB
17-18 Uhr Gruppe B: Grundkenntnisse
Hausaufgabe: Arbeitsblatt zur Adjektivdeklination korrigieren
Leseverstehen


Mittwoch 19.10


10-12 Uhr Gruppe A: Anfänger
+ Wortschatz zum Thema Wohnen
Arbeitsblatt
14-16 Uhr Gruppe B: Grundkenntnisse
14-14:30 Relativsätze:
- Nebensatz→Verb am Ende
- Eine Beschreibung
(Beispiel: Das ist ein fliegendes Auto→Das ist das Auto, das fliegt) - Wird von einem Relativpronomen eingeleitet (oder Präposition)
(Beispiel: Ich fahre mit dem Auto zur Arbeit→Das ist das Auto, mit dem ich zur Arbeit fahre)
Relativpronomen:
14:30-15:00 Kleines AB zu Relativpronomen
15-15:15 Präpositionen mit Akkusativ, Dativ, Genitiv, Wechselpräpositionen Akkusativ: bis durch für gegen ohne um entlang*
Dativ: ab aus bei mit nach seit von zu
Genitiv: wegen trotz außerhalb innerhalb während (an)statt Wechselpräpositionen:an auf hinter in neben über unter vor zwischen 15:15 – 16 AB Relativsätze mit Präpositionen
Für den letzten Tag wollte ich für die Teilnehmer eine Schnitzeljagt planen. Jedoch hat das sich mit ihren Plänen überschnitten. Die Kinder und Jugendlichen, die dabei waren, haben sogar eine selbst organisiert und alle durften am Ende daran teilnehmen. Sie haben sich sehr kreative Aufgaben, interaktive Spiele und sogar gut durchdachte Deutschübungen ausgedacht. Das hat allen sehr viel Spaß gemacht.


Donnerstag 20.10


Das war der Abfahrttag. Wir haben nochmal alle gemeinsam gefrühstückt und dann ging es schon für alle nach Hause.


Insgesamt war das für alle eine sehr positive Erfahrung. Man konnte merken, dass die meisten Teilnehmer sehr motiviert waren, um Deutsch zu lernen. Aus meiner Sicht hat das aus deshalb alles so gut funktioniert. Alles ist so gut wie von alleine gelaufen. Obwohl es so ein kurzer Zeitraum war, haben die Teilnehmer vieles lernen können und einige Tipps für den zukünftigen Deutschkurs mitgenommen. Durch diese Erfahrung konnten sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen außerdem ihre bisherigen Erfahrungen teilen und neue Bekanntschaften mit anderen Personen aus ihrem Heimatland und Deutschland machen. Das wird ihnen sicherlich bei ihrer Integration in Deutschland viel helfen. Man konnte auch gut erkennen, was man bei einem zukünftigen Sprachcamp wieder umsetzen könnte und was man nochmal verbessern kann. Die Kursinhalte sollten immer an die Gruppenniveaus und die Erfahrungen von den Teilnehmern angepasst werden, darum ist es etwas schwierig zu sagen, was gemacht werden sollte und was eher nicht. Ich würde aber trotzdem beim nächsten Mal 2-3 Lehrer*innen mitnehmen, damit sowohl die Anfänger und die Fortgeschrittenen sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag Unterricht haben können. Bei manchen Gruppen wäre sogar eine Trennung in Anfänger (A1), Grundkenntnisse (A2) und Fortgeschritten (B1/B2) gut. 


Nichtdestotrotz würde ich sagen, dass der Camp ein Erfolg war und ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass sowas nochmal umgesetzt werden kann.